BUND Ortsgruppe Heckengäu

Putzaktion des Fledermausquartiers in Mönsheim

Putzaktion Nistkästen
Frau Reusch bei der Nistkastenpflege

Simone Reusch, Markus Bauer und Joachim Baumgärtner haben wie jedes Jahr das Fledermausquartier in der Nikolauskirche in Mönsheim kontrolliert und den Fledermauskot entfernt. Mit Stirnlampen ging es an die Arbeit, erst ins Kirchenschiff, anschließend in den Glockenturm. Aufgrund der zu warmen Witterung für November befanden sich noch Fledermäuse im Dachstuhl und im Kirchenschiff. Wir hoffen, dass die Tiere noch rechtzeitig den Weg in ein frostsicheres Winterquartier finden (Stollen, Höhle, Keller). Wichtig für den Erhalt der Fledermauskolonie (Großes Mausohr) ist der Verzicht einer nächtlichen Beleuchtung der Kirche und Einflugöffnungen für Fledermäuse in den Dachboden. Sowie Rücksichtnahme und Absprachen bei der bevorstehenden Sanierung der Kirche auf die streng geschützten Fledermäuse. Die Arbeiten müssen mit der Naturbehörde und dem Regierungspräsidium Karlsruhe abgestimmt werden.

Danach machten sich Simone Reusch und Markus Bauer vom BUND Heckengäu auf den Weg zur Diepoltzburg, wo sie zwei größere Nistkästen für Turmfalken und Schleiereulen reinigten. Anschließend ging es weiter zum Friedhof, wo die Nistkästen ebenfalls gereinigt wurden. Unsere Arbeit hat sich gelohnt, da jeder Nistkasten belegt war und sogar der Starenkasten angenommen wurde. Nach der mehrstündigen Putzaktion stand für uns fest, dass unsere Vögel und Fledermäuse die angebotenen Nistmöglichkeiten und Brutplätze gerne annehmen. Sie bieten den Tieren auch in kalten Nächten Schutz und eine Schlafgelegenheit. Die jährliche Reinigung ist nötig, um vorhandene Parasiten zu entfernen und den Bruterfolg im Frühjahr nicht zu gefährden. Hängen Sie nur Nistkästen auf, wenn Sie auch die Zeit haben diese jährlich zu reinigen.

Simone Reusch freut sich über die gute Annahme der Nistkästen, weist aber darauf hin, dass ohne einen intakten Lebensraum auch der beste Nistkasten nichts hilft!

Deshalb unsere Bitte: legen Sie einen naturnahen Garten mit einer Blumenwiese und heimischen Sträuchern an. Keine Nahrung für Bienen, Insekten und Vögel bieten exotische Pflanzen wie Kirschlorbeer, Bambus, Thuja Rhododendren, Forsythie und Geranien. Bitte verzichten Sie auf Unkrautvernichter, Schottergärten, Rasenmähroboter sowie Laubsauger, da diese die Tiere töten und keine Artenvielfalt zulassen. Ein naturnaher Garten bietet den Vögeln und anderen Tieren Verstecke und Insekten, die sie zur Aufzucht ihrer Jungen brauchen.

Alte Obst- und Höhlenbäume erhalten und den Flächenverbrauch drastisch reduzieren (Netto-Null), Ackerrandblühstreifen erhalten, auf Pestizideinsatz verzichten, regionale Produkte einkaufen, Vogeltod durch Dekoration der Fenster, Wintergärten, Eckverglasung am Balkon vermeiden.

Es gibt so Vieles, was wir für eine intakte Natur tun können. Und der erste Schritt fängt bei uns selber an, vor unserer Haustüre, setzen Sie sich für mehr Artenvielfalt im eigenen Garten und in Ihrer Gemeinde ein. Dann können sie sich über zahlreiche Schmetterlinge, Wildbienen, Vögel und Igel in ihrem Garten freuen.