Der Wendehals
Ein Bericht unseres Mitgliedes Uli Sach
Der Wendehals, eine kleine Spechtart, kommt im Heckengäu in den
Streuobstwiesen vor. Im Frühjahr kann man sein typisches Rufen
vernehmen. Die Vögel haben ein eher unauffälliges graugemustertes
Tarngefieder und sind deshalb in der Natur nur schwer zu entdecken. Nur
während der Balzzeit verhalten sie sich auffälliger. Von der Größe her
entsprechen sie in etwa einer Singdrossel, im Bestimmungsbuch werden sie
als sperlingsgroßer Vogel beschrieben. Ihre Nahrung besteht
hauptsächlich aus Ameisen (Larven und Puppen), aber auch andere Insekten
werden nicht verschmäht.
Streuobstwiesen mit altem Baumbestand und Magerrasenwiesen sind der
Lebensraum dieses scheuen Vogels. Er benötigt Baumhöhlen zur Brut und
deshalb ist es wichtig, alte Obstbäume auch dann stehen zu lassen, wenn
sie schon teilweise oder ganz abgestorben sind. Diese Bäume sind eine
wichtige Lebensgrundlage auch für Insekten und andere Vogelarten. An
dieser Stelle wollen wir all den Grundstücksbesitzern danken, die diese
betagten Bäume, oft auch schon fast abgestorbene Exemplare, über
Generationen erhalten und somit einen aktiven Beitrag zur Bewahrung der
Artenvielfalt leisten.
Ersatzweise können dem Vogel auch Nistkästen angeboten werden
(Einfluglochöffnung wie z.B. für Kohlmeisen).
Da jedoch genau diese wertvollen Streuobst- und Magerrasenwiesen immer
mehr und Jahr für Jahr schleichend verschwinden, ist der Wendehals, wie
viele andere Vögel auch, in seinem Bestand schon sehr stark
zurückgegangen. Auf der Roten Liste ist er als gefährdet verzeichnet.
Ein Mitglied unserer BUND-Gruppe in Wurmberg hatte aber jetzt schon in
zwei aufeinanderfolgenden Jahren das Glück, eine Wendehalsfamilie in
einem Nistkasten zu beherbergen. Es wurden jedesmal ca. 8 Junge
erfolgreich großgezogen. Zu dieser Brut- und Aufzuchtzeit wurde der Weg
zum Garten verlegt und die Fotos entstanden aus einem Tarnzelt mit
großem Abstand, damit die scheuen Vögel nicht gestört werden.
Vortrag „Greifvögel und Eulen erkennen sowie unterscheiden“
Freitag, den 26.01.2024
Der BUND Heckengäu lädt alle Freunde und Interessierte zum Bildervortrag:
„Greifvögel und Eulen erkennen sowie unterscheiden“
am Freitag, den 26.01.2024 um 19:30 Uhr in die Alte Kelter in Mönsheim ein.
Achim Klumpp vom Verein zum Schutze und Erhalt der Greifvögel und Eulen im Nordschwarzwald e.V. ist Vorstand der Pflegestation in Baiersbronn.
Dort werden vorwiegend verletzte, verunfallte, vergiftete, stromschlaggeschädigte und junge Greifvögel und Eulen aufgenommen, behandelt, operiert und aufgepäppelt bis sie wieder kräftig genug sind, um in die Natur ausgewildert zu werden.
Pro Jahr werden zwischen 350 und 400 Greifvögel und Eulen fachmännisch medizinisch versorgt und behandelt.
Achim Klumpp hat auch schon einen schwerverletzten Roten Milan aus Mönsheim wieder aufgepäppelt und in die Freiheit entlassen.
Der BUND Heckengäu ist sehr dankbar für diese wertvolle Arbeit zum Schutz der Greifvögel und Eulen.
Achim Klumpp wird uns an diesem Abend, die verschiedenen Greifvögel und Eulen erklären und über seine wertvolle Arbeit berichten.
Der Eintritt ist frei.
Einlass ist ab 19:00 Uhr – es werden Getränke und Brezeln angeboten.