BUND Ortsgruppe Heckengäu

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Zusätzlicher Schutz für unsere Mönsheimer Fledermäuse

Um unsere Kirchenfledermäuse in der Nikolauskirche in Mönsheim bei ihrer Rückkehr aus dem Winterquartier vor Kälte und Zugluft zu schützen, besprachen wir mit  Dr. Christian Dietz – dem Fledermausbeauftragten des Regierungspräsidiums Karlsruhe – noch eine weitere Wärmebox anzubringen. Die vorhanden Wärmeboxen werden von den Mausohren sehr gut angenommen. Pascal Pohl brachte für den BUND Heckengäu zusammen mit Simone Reusch die Holzfaserplatten im Kirchenschiff an. Vielen Dank Pascal für deine Hilfe! Zu unserer Überraschung fanden wir bereits eine Fledermaus im Dachstuhl vor, die restlichen Fledermäuse werden bis Mitte Mai folgen. Sie sind über viele Generationen hinweg standorttreu und kommen Jahr für Jahr nach Mönsheim zurück, wo sie Anfang Juni ihre Jungen zur Welt bringen. Die Wochenstuben der Weibchen befinden sich im Kirchenschiff. Während des nächtlichen Jagdflugs bleiben die Jungtiere im Quartier unter Aufsicht mehrerer Weibchen zurück und wärmen sich gegenseitig. Die Weibchen kommen zum Säugen regelmäßig zurück, sie erkennen ihr Junges an den individuellen Ruflauten und am Geruch. Mit dem Großen Mausohr beherbergen wir in Mönsheim die größte heimische Fledermausart mit gut 40 Zentimetern Flügelspannweite. Wir sind sehr stolz diesen lautlosen, bedrohten Jäger der Nacht in Mönsheim zu haben. Da die Fledermäuse sehr lichtempfindlich sind, ist es wichtig, dass unsere Kirche nachts nicht beleuchtet wird. Die Mönsheimer Kirche ist eine der wenigen Kirchen in der Umgebung, die nicht angestrahlt wird, dafür bedanken wir uns. Die Fledermäuse belohnen es mit ihrer jährlichen Wiederkehr und der Unmengen an Insekten die sie vertilgen.

PiepShow in der StadtBibliothek Heimsheim

In der Zehntscheune gibt es schon lange „gefiederte Untermieter“ – neben Mauerseglern brüten in einem großen Nistkasten auch Turmfalken oder Dohlen, früher sogar Schleiereulen. Die Nistkästen wurden von unserer BUND-Ortsgruppe Heckengäu gesponsert, eingebaut, regelmäßig gereinigt und somit seit vielen Jahren betreut. Nun erlauben die Kameras von Martin Daferner (www.brutkiste.de) einmalige Einblicke in das ansonsten geheime Vogelleben und begeistern hoffentlich viele Menschen für die Natur und fördern das Bewusstsein für eigene Aktivitäten zum Artenschutz. Live und in Echtzeit kann nun auf der Homepage der Bibliothek (www.biblio-heimsheim.de) hautnah das Leben einer Vogelfamilie beobachtet werden.
Dohle:

Kjak oder schack ruft es zum Glück noch im Himmel über Heimsheim. Wegen ihrer Vorliebe zu Kirchtürmen nannte man sie früher auch des „Pfarrers schwarze Taube“. Die Dohle ist ein geselliger Vogel und wählt ihren Partner fürs Leben. Ursprünglich ein Steppenvogel, hat sie sich dem Menschen angeschlossen und brütet an hohen Gebäuden. Die Erwachsenen tragen außer ihrem schwarzen Gefieder, einen silbergrau gefärbten Hinterkopf und Nacken. Dohlen sind sehr stimmbegabt. Sie ahmen auch Geräusche aus ihrer Umgebung nach. Als fürsorgliche Eltern, beteiligen sich beide Altvögel gemeinsam am Nestbau. Ende März legt das Weibchen vier bis sechs Eier. Nach ca. 18 Tagen schlüpfen die Jungen. Der Vater versorgt das Weibchen in dieser Zeit mit Futter. Nach 30-35 Tagen verlassen die Jungen das Nest und werden noch 4 Wochen lang von den Eltern versorgt. Ihre Nahrung suchen Dohlen am Boden. Als Allesfresser stehen Würmer, Käfer, Spinnen, Schnecken, Fallobst und Samen auf ihrer Speisekarte. Dohlen sind sehr intelligente Tiere und zeichnen sich durch ein hoch entwickeltes Familien- und Gesellschaftsleben in ihrer Kolonie aus.
Mauersegler:
Pünktlich, fast immer um den 1. Mai, kehren alljährlich die Mauersegler aus dem Süden nach Heimsheim zurück. Die hier geborenen Jungvögel haben ihre ersten beiden Lebensjahre komplett im Flug verbracht! Ja, auch während die Vögel schlafen, befinden sie sich im Flug in einer Höhe von ca. 2.000-3.000 Metern! Sie legen pro Jahr 200.000 km zurück und schaffen Geschwindigkeiten von mehr als 200 km/h! Die Leichtgewichte wiegen zwischen 40-45 g und brauchen täglich 15 g Nahrung in Form von Kleininsekten, die sie im Flug erjagen. Seit 2006 besteht eine Kolonie von 5 Brutpaaren in speziellen Nistkästen in der Zehntscheune. Meist gegen Ende Mai legt das Weibchen 2-3 Eier, aus denen nach 18-20 Tagen die Jungen schlüpfen. Beide Alttiere wechseln sich die erste Woche beim Wärmen der Jungen ab. Schon Ende Juli verlassen uns diese faszinierenden Segler wieder und ziehen in ihre Winterquartiere in die Mittelmeergebiete und bis in den Süden von Afrika. Mauersegler sind auf Nischen und Hohlräume in unseren Gebäuden angewiesen. Durch Renovierungen an Fassaden / Dächern gingen und gehen viele ihrer Brutplätze verloren. Mit speziellen Nistkästen kann ihnen geholfen werden. Helfen auch Sie mit, dass ihre typischen „Shrii, Shrir-Rufe“ nicht eines Tages bei uns verstummen!

Die Großen Mausohren sind wieder da!

Der BUND Heckengäu betreut seit vielen Jahren die Mönsheimer Kirchenfledermäuse. Dazu gehört das Zählen der Tiere im Sommer und das Reinigen der Quartiere im Winter. Bei der diesjährigen Zählaktion kamen Simone Reusch und Inga Junge auf 68 Große Mausohr-Weibchen, die im Kirchenschiff hingen und 6 männliche Fledermäuse im Glockenturm. Die Zahlen zeigen, dass die Bestände stabil sind, trotz der Baumaßnahmen rund um den Marktpatz. Die Weibchen bringen Anfang Juni ihre Jungen zur Welt, wobei jedes Jahr in der Regel nur ein Junges geboren wird. Die Geburt findet in luftiger Höhe statt, das Neugeborene wird mit der Schwanzflughaut aufgefangen. Lediglich über die Nabelschnur abgesichert, klettert es am Fell der Mutter nach oben zur Milchquelle. Während des nächtlichen Beutezugs der Muttertiere bleiben die Jungen in der Wochenstube und wärmen sich gegenseitig, bis die Mutter zum Säugen zurückkommt. Die Männchen hängen im Glockenturm und leben dort als Einzelgänger. Nach der Jungenaufzucht verlassen die Weibchen Anfang bis Mitte August das Wochenstubenquartier. Das Große Mausohr gehört mit einer Flügelspannweite von bis zu 40 cm zu den größten Fledermäusen in Deutschland und jagt bevorzugt in alten Laubwaldbeständen dicht über dem Boden hauptsächlich nach Nachtfaltern und Laufkäfern. Fledermäuse regulieren somit den Insektenbestand, sie fressen bis zu einem Drittel ihres eigenen Körpergewichts. Jedes Individuum benötigt mehrere Hektar Fläche zur Jagd. Das Große Mausohr ist nach der Bundesartenschutzverordnung streng geschützt. Wir freuen uns, diesen seltenen Fledermäusen sichere Wochenstuben in der Mönsheimer Kirche zu bieten.

Achtlos weggeworfene Einwegmasken schaden Tieren und der Natur

In der Corona-Pandemie können Masken Leben retten. Für viele Tiere werden sie allerdings zur tödlichen Gefahr.  Einwegmasken landen oft an Straßenrändern, im Park, Gebüsch, Gehwegen oder in Gewässern anstatt in der Restmülltonne. Offenbar denken viele Menschen, die Masken seien aus Papier und würden ohnehin ganz schnell verrotten. Das stimmt aber nicht. Eine Schätzung von Greenpeace kommt auf 450 Jahre. So lange dauere es, bis sich eine weggeworfene Einweg-Maske zersetzt hat.  Das heißt, auch noch Jahre später bleiben sie ein Problem, weil das aus Polyester und Polypropylen hergestellte Material lange braucht, bis es sich vollständig zersetzt. Doch achtlos liegengelassen werden die Masken zur tödlichen Gefahr für Tiere. Igel oder Vögel verfangen sich in den Gummischnüren der OP-Masken. Vögel verwenden das Material auch zum Nestbau - Küken wiederum können sich mit den Bändern strangulieren. Gelangen die Masken in Gewässer, verheddern sich Wasservögel wie Enten oder Möwen in den Schnüren, können nicht mehr schwimmen oder Futter aufnehmen und verenden qualvoll. Gelangen die Masken in Flüsse und enden als Plastikmüll im Meer, zerfallen sie dort zu Mikroplastik und gelangen so in die Nahrungskette vieler Meereslebewesen. Am verheerendsten scheinen die Auswirkungen des Pandemie-Mülls für Gewässer. Unmengen Masken und Latexhandschuhe treiben bereits in Flüssen und Meeren. Nach Berechnungen der Umweltorganisation OceansAsia wurden im vergangenen Jahr 1,5 Milliarden Masken in die Weltmeere gespült - 6.200 Tonnen zusätzlicher Plastikmüll für die Ozeane. In Mägen von Katzen und Hunden wurden ebenfalls schon Masken- und Plastikreste gefunden. Sie führen zu Verstopfungen und schlimmstenfalls dem Hungertod. Aber auch Füchse und Wildschweine fressen unbeabsichtigt Reste verdreckter Schutzkleidung. Gummihandschuhe sind ebenfalls weder recyclebar noch werden sie biologisch abgebaut. Kleine Fische schwimmen mitunter in einen der Gummifinger, finden aber nicht wieder heraus und sterben. Wie entsorgt man eine getragene Mund-Nasen-Bedeckung korrekt?
Durch die vielen Einwegverpackungen und Kaffeebecher sind die öffentlichen Mülleimer gerade in Coronazeiten oft sehr voll. Gleichzeitig plündern Tiere immer wieder schlecht verschlossene Mülleimer oder der Wind verweht den Abfall. Deshalb entsorgen Sie bitte ihre Masken daheim in der Restmülltonne. Die Masken fallen oft auch unbeabsichtigt aus den Hosentaschen, daher ist es wichtig, die Mund-Nasen-Bedeckung sicher zu verstauen. Die Masken gehören in den Restmüll, idealerweise in einen zugeknoteten Beutel, um einer möglichen Weiterverbreitung von Viren vorzubeugen. Obwohl sie zum Teil aus Kunststofffasern bestehen, zählen sie nicht zu den Verpackungen und dürfen somit nicht in der Grünen Tonne entsorgt werden. So werden sie mit dem übrigen Restmüll verbrannt. Außerdem sollten die Gummibänder vor der Entsorgung zerschnitten werden, damit sich auch bei der weiteren Müllverarbeitung kein Tier darin verfangen kann.