BUND Ortsgruppe Heckengäu

Schutzzäune für Amphibien werden aufgebaut

Mönsheim

Die Amphibienwanderung hat begonnen, die Schutzzäune sind aufgestellt!

Unserer Amphibienarten sind durch Gewässerverunreinigungen und den Siedlungsbau stark in ihrer Existenz bedroht. Zunehmend bereiten auch der Klimawandel und das Austrocknen der Laichgewässer sowie diverse Krankheiten den Amphibien Schwierigkeiten. Deshalb ist es umso wichtiger, unsere Amphibien vor Ort so gut wie möglich zu schützen und die Laichgewässer zu erhalten und zu pflegen!

Sobald die Temperaturen milder sind und es abends wärmer als 5 Grad ist, beginnen Kröten, Frösche, Molche und Feuersalamander ihre Wanderung zum Laichgewässer. 

Leider überleben viele Amphibien die ersten Tage nach dem Winter nicht. Auf ihrer Wanderung müssen die Tiere oft Straßen überqueren – eine große Gefahr für sie. An manchen Orten sterben bis zu 70 Prozent der kleinen Wanderer bei der Überquerung einer einzigen Straße. Ganze Populationen können auf diese Weise umkommen.

Um die Tiere vor dem Tod durch Überfahren zu schützen, hat der BUND Heckengäu zusammen mit der GSI Enzkreis (Gemeinnützige Service-und Integrations-Gesellschaft Enzkreis) den Schutzzaun für Amphibien an der K 4568 Mönsheim-Wimsheim und beim RBW an der L1134 zwischen Mönsheim und Wiernsheim aufgebaut.

Die GSI kam mit vier Mitarbeitern, die den ganzen Tag die schweren Folienzäune aufgebaut und hinter dem Zaun Eimer eingegraben haben. Die Männer haben sehr sorgfältig und genau gearbeitet. Offene Stellen unter dem Zaun wurden mit Erde verschlossen, so dass Kröten & Molche & Salamander nicht unter dem Zaun hindurchkriechen können. Die Mitarbeiter der GSI hatten bereits in den letzten Jahren unter Anleitung von Alex, unsere Amphibienzäune aufgestellt und verfügen über Erfahrung mit dem Aufbau von Schutzzäunen. Ermöglicht wurde die Zusammenarbeit mit der GSI durch die Amphibienbeauftragte vom Landratsamt Enzkreis, Frau Kopietz.

Der BUND Heckengäu bedankt sich für die tatkräftige Hilfe bei den Mitarbeitern der GSI, die damit die Arbeit der Ehrenamtlichen vor Ort unterstützten. Ebenso bei der Einsatzleiterin, Frau Lachnit, welche die Aufbautermine koordiniert.

Thomas Bauer bewies wieder seine handwerklichen Fähigkeiten und baute uns spontan eine neue Abrollhilfe für die schweren, schwarzen Folienzäune, die den Zaunaufbau erleichterten. Wir bedanken uns bei Thomas Bauer, dass er immer einspringt, wenn Not am Mann ist und mit seinen kreativen Ideen auch den BUND unterstützt.

Ehrenamtliche Helfer sammeln während der nächsten 8 bis 10 Wochen morgens und abends an den Zäunen entlang die Amphibien aus den Fangeimern ein und bringen sie sicher über die Straße. Sie leisten damit einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Population.

Der BUND Heckengäu bittet Autofahrer während dieser Zeit, die Geschwindigkeitsbegrenzungen zum Schutz der ehrenamtlichen Helfer und der Amphibien einzuhalten. Es wird empfohlen, in den Gebieten nicht schneller als 30 km/h – möglichst sogar noch langsamer – zu fahren, da so der tödliche Luftstrom für die Amphibien verhindert wird.

---------------------------------

Update: Krötenwanderung erfolgreich beendet!

Endlich geschafft! Nach vielen langen nächtlichen Arbeitseinsätzen endete die diesjährige Aktion am 26 April 2022. Unser Krötenzäune wurden zusammen mit der GSI Mühlacker nach Rücksprache mit dem Landratsamt Enzkreis abgebaut. Die Wanderung erstreckte sich dieses Jahr witterungsbedingt von Mitte Februar bis Ende April. Auch dieses Jahr konnten dank dem unermüdlichen Einsatz der ehrenamtlichen Helfer hunderte von Erdkröten sowie Berg- und Teichmolchen vor dem Tod durch Überfahren gerettet werden. Erfreulich ist, dass sich Population der Feuersalamander erhöht hat. Einige Grasfrösche und Springfrösche wurden ebenfalls eingesammelt und sicher zu ihren Laichgewässern gebracht. Trotz mancher kalten und regnerischen Nacht hat es allen Spaß gemacht. Oft hieß es spätabends runter von der Couch und raus an den Amphibienzaun.  Für jede einzelne gerettete Kröte hat sich der Aufwand gelohnt.
Der BUND Heckengäu betreut seit fast 30 Jahren die Amphibienwanderung, dies bedeutet Jahr für Jahr ein hohes Maß an Koordination und Einsatz.
Vielen Dank an alle tatkräftigen Helfer, ohne Euch hätten viele dieser faszinierenden Amphibien nicht die Wanderung überlebt. Nach der Auswertung der Sammellisten werden wir die aktuellen Zahlen der Amphibien veröffentlichen.

Wir freuen uns, dass es bei uns Mönsheim noch eine stabile Population an Feuersalamandern gibt. Bitte achten Sie beim Autofahren, wenn es feucht und warm ist, auf Feuersalamander auf der Straße, sie jagen dort gerne Regenwürmer. Besonders auf der Straße nach Wimsheim wurden in letzter Zeit einige der wunderschönen Tiere überfahren.

Der Amphibienschutzzaun 2022 bei Mönsheim