BUND Ortsgruppe Heckengäu

Gemeinde Heimsheim wird pestizidfrei

BUND-Vorstand Martin Häcker setzt im Gemeinderat die pestizidfreie Kommune durch
Dickkopffalter  (BUND Heckengäu)

BUND-Vorstand der OG Heckgäu boxt im Gemeinderat die pestizidfreie Kommune Heimsheim durch:

Aus der Notwendigkeit heraus, dass für die Entstehung vieler Lebensmittel Insekten – besonders Wildbienen – (für die Bestäubung) zwingend notwendig sind, hat der Gemeinderat nun am 13.07. 2018 einstimmig – auf den Antrag der „Bürger für Heimsheim (BfH)“ mit Unterstützung der SPD-Fraktion hin – beschlossen, dass Heimsheim zur pestizidfreien Gemeinde wird. Dies gilt für alle Flächen, die Eigentum der Kommune sind, also innerstädtische Grünflächen und landwirtschaftliche Flächen. Die Stadt Heimsheim hat sich damit verpflichtet von nun an auf allen kommunalen und unverpachteten Flächen auf chemisch-synthetische Pestizide zu verzichten auch wenn private Dienstleistungsunternehmen die öffentlichen Flächen betreuen. Darüber hinaus gibt es die Auflagen bienen- und insektenfreundliche Blühflächen anzulegen und Projekte ins Leben zu rufen sowie die Bürger hinsichtlich der Bedeutung von Biodiversität aufzuklären.

Pestizide wurden bisher verwendet, damit Wege, Sport- und Spielplätzen, Grünanlagen und Straßenränder Unkrautfrei bleiben bzw. um unerwünschte Insekten loszuwerden. Pestizide sind sowohl beim Menschen – mit dem Verdacht, Krebs zu erregen – umstritten als auch für Tier- und Pflanzenarten besonders für Insekten wie Bienen und Schmetterlinge tödlich.

Der BUND Vorstand der Ortsgruppe Heckengäu Martin Häcker weist darauf hin, dass in Deutschland pro Jahr 40 000 Tonnen Pestizide eingesetzt werden. Allein in Heimsheim hat der Bestand der Feldlerche um 60 Prozent abgenommen. Wiesen wurden zum Teil in der Hauptblüte gemäht und Blühstreifen an Äckern kommen nur noch selten vor. Die Antragsteller wiesen darauf hin, dass es inzwischen in ganz Deutschland 160 glyphosat- und pestizidfreie Gemeinden gibt, darunter Pforzheim, Karlsruhe und Stuttgart.