BUND Ortsgruppe Heckengäu

Pflegeeinsatz am Lerchenhof bei Mönsheim

Auch dieses Frühjahr konnten wir zum Glück wieder genügend freiwillige Helfer gewinnen, um diesen Pflegeeinsatz zu realisieren. Der Standort ist besonders wertvoll: Es ist eine Magerwiese am Waldrand, die ohne unseren jährlichen Pflegeeinsatz schnell verbuschen und zuwachsen würde. Das jährliche Mähen per Hand und Entfernen des Schnittguts per Rechen schont den Boden und hält die Fläche dauerhaft offen für typische Pflanzen des Magerrasens. Vor allem das Entfernen des Schittguts ist wichtig, um den Standort mager zu halten, und so den zarten Orchideen und Wiesenblumen eine Chance zu geben. Ein herzliches DANKE an alle Helfer! Der Lohn der Arbeit ist v.a. im Sommer zu sehen :-) Hilfe für diese Arbeit per Hand ist stets willkommen ;-)

 

Oft werden wir gefragt, warum wir denn mühsam per Hand die Flächen mähen, und dann (noch mühsamer) per Rechen das Schnittgut von den Flächen entfernen und weg transportieren.
Dies ist die Begründung:                                                                                                                                        Wiesenblumen, die Insekten wie Bienen, Hummeln und Schmetterlingen so dringend brauchen, können sich im Konkurrenzkampf gegen starkwüchsige Gräser absolut nicht behaupten oder gar durchsetzen.  Unsere Böden sind aber leider so überdüngt, dass die starkwüchsigen Gräser immer die Oberhand haben. Dünger (egal welcher Art) fördert das Wachstum starker Gräser, die rasch in die Höhe wachsen, und alles verdrängen. Deshalb muss der Boden für zarte Blumenwiesen mager sein, die Bodenfruchtbarkeit muss reduziert werden, um Wiesenblumen zu bekommen. Dies kann u.a. mit großer Geduld und Handarbeit erfolgen: alljährliches Gras mähen und Abtransport des Heus und Schnittguts. So wird indirekt etwas vom fruchtbaren Boden entfernt. Solange dann kein Dünger mehr ausgebracht wird, führt dieses alljährliche Entfernen des Heus dazu, dass mit der Zeit die Fruchtbarkeit nachlässt und ganz allmählich wieder Wildblumen Fuß fassen können. Am besten wird eine Wiese einmal im Jahr, im Spätsommer, gemäht. Mit jedem Abtransport des Schnittguts wird dann immer wieder eine  kleine Menge Stickstoff und anderer Düngemittel von der Fläche entfernt.
Ganz langsam, mit Geduld, entwickelt sich so über die Jahre wieder eine Wildblumenwiese. Frustrierend langsam, denn auch bei günstigen Bedingungen müssen die Wildblumensamen ja erstmal wieder von irgendwo her kommen…               

Das Problem ist, dass bereits ein einziger Sack Düngemittel alles wieder zerstört: Dünger bewirkt, dass Gräser sofort alle Wildblumen verdrängen – das Resultat ist ein leuchtend grüner, blumenloser „Rasen“, ohne Blüten für Insekten. Dieses „grüne Grasland“ überwiegt mittlerweile komplett unser Landschaftsbild, blumenreiche Wildblumenwiesen, die so dringend  für Insekten benötigt werden, gibt es kaum noch. Hummeln, Bienen und Schmetterlinge verschwinden, da ja auch die Blumen, die sie brauchen, nicht mehr existieren...